Baustoffe

Nachhaltiges Bauen

Baustoffe

 

Im Baubereich kommt eine Vielzahl von Chemikalien zum Einsatz, darunter Lösemittel, Biozide, Flammschutzmittel, Weichmacher oder schwermetallhaltige Stabilisatoren. Bei einigen sind gesundheitliche Gefahren erwiesen, bei anderen gibt es ernst zu nehmende Hinweise darauf.

Dabei existieren über 100.000 chemische Einzelstoffe und mehr als eine Million chemische Verbindungen. Jährlich kommen etwa 5.000 neue Stoffe auf den Markt, über deren Risiken so gut wie nichts bekannt ist – insbesondere hinsichtlich Langzeitrisiken und Wechselwirkungen.

In unserer unmittelbaren Umgebung (Innenräume, zu Hause und am Arbeitsplatz) sind wir mittlerweile mit hunderten meist überflüssigen chemischen Substanzen konfrontiert.

Entweder sie kommen aus der Umwelt oder sie befinden sich unter anderem in Baumaterialien, Kunststoffen, Klebern, Lacken, Farben, Beschichtungen, Geräten, Teppichen, Tapeten, Textilien, Matratzen, Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen, Reinigungsmitteln, Holzschutz- und Insektenvernichtungsmitteln.

Oftmals werden Produkte erst nach massivem Auftreten gesundheitlicher Beschwerden überprüft und in seltenen Fällen vom Markt genommen.

Der Erfindungsreichtum der chemischen Industrie macht es hierbei unmöglich sich auf gesetzliche Grenzwerte und/oder diverse Kontrollinstanzen zu verlassen. So gibt es bereits einige hundert Grenzwerte und diese stehen oftmals in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Toxizität. Meiner Meinung nach sollte dies jeden hellhörig werden lassen.

90% der die Gesundheit gefährdenden Risiken in Innenräumen sind haus- bzw. selbst gemacht. Dies ist ein hoher Wert, der insbesondere Baufachleute in die Pflicht nimmt, fundierte Kenntnisse über Auswirkungen und Wechselwirkungen z.B. von Baumaterialien auf die Gesundheit des Menschen zu erlangen. Dieses Wissen sollte stets in den Bau oder Umbau von Gebäuden, die Sanierung oder Renovierung von Häusern, Wohnungen und Räumen einfließen.

Fragliche Substanzen sind oftmals einfach, und ohne Qualitätsverlust, zu vermeiden. Ist dies nicht möglich, können sie zumindest auf ein unbedingt notwendiges Maß reduziert sowie eine Abgabe an die Umgebung bzw. eine Berührung unmöglich gemacht werden.

Dafür zu sorgen, dass der Mensch in einem gesunden Wohn- und Arbeitsumfeld lebt, ist Pflicht von uns Baufachleuten und trägt maßgeblich zur Steigerung der Lebensqualität bei.